Der Jahresempfang der CDU Gremmendorf stand ganz im Zeichen der Themen Migration und Integration - nicht zuletzt, da in Gremmendorfs York-Kaserne und den ehemaligen Britenhäusern im Ortsteil heute viele Flüchtlinge untergebracht sind.
Nach der Begrüßung der Anwesenden Mitglieder und Vertretern der Gremmendorfer Vereine durch den Ortsunionsvorsitzenden, Marc Würfel-Elberg, sprach der Vorsitzende des Integrationsrats der Stadt Münster, Herr Dr. Ömer Lütfü Yavuz ein Grußwort. Dabei machte er auch auf die gegenwärtigen Bestrebungen aufmerksam, den seit mindestans 5 Jahren hier lebenden Ausländern das Kommunale Wahlrecht zu geben und lobte die vorbildlichen Integrationsleistungen Münsters.
Der neue Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Dr. Thomas Sternberg, verstand es in seiner Rede auf die gegenwärtigen Herausforderungen verständlich einzugehen und berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen bei der Diskussion um Flüchtlinge und Auseinandersetzungen mit der AFD. Da er die Entscheidung seines Vorgängers bestätigte, die Bundesvorsitzende der AFD nicht als Podiumsgast beim Katholikentag in Leipzig zuzulassen, wurde er mit Hassmails und sogar Morddrohungen konfrontiert. Diese resultieren für ihn aus der vorhandenen Angst, die in Hass umschlage. "Es muss uns gelingen diese Angst in Besorgnis umzuwandeln, denn damit kann man arbeiten - Angst ist irrational und führt zu Hass, Wut und schließlich auch zu Gewalt", so Sternberg.
Die AFD müsse nach Ansicht Sternbergs erst noch beweisen, dass sie eine Partei sei. "Protestsammelbewegungen haben in der Vergangenenheit immer wieder auch zweistellige Ergebnisse bei Landtagswahlen erzielt - insofern plädiere ich mit Blick auf die anstehenden 3 Landtagswahlergebnisse für Gelassenheit", so Sternberg weiter.
Dann stellte Sternberg fest, dass besonders das enormen Wohlstandsgefälle zwischen Afrika und Europa - wenn sich nichts daran ändert - dazu führen wird, dass immer mehr Menschen aus Afrika sich zu uns auf den Weg nach Europa machen werden und vor unserer Tür stehen werden, denn viele Regelungen im internationalen Warenverkehr benachteiligen Afrika. Unser Wohlstand basiere in Teilen auch darauf, dass wir Güter in anderen Ländern günstig herstellen lassen können.
Marc Würfel-Elberg ging in seinem Schlusswort auf diese Thematik auch noch einmal ein und griff die immer öfter zu lesenden Forderung eines Marschallplanes für Afrika auf. "Ein Marschallpan für Afrika ist nicht uneigennützig - er wäre ganz in unserem Interesse!"